Ein Jahr nach dem Debüt „Living Theatre“ setzen Orden York die Erkundung des intimen, elektronisch angehauchten, psychedelischen Folk-Rocks fort, der dieses Mal von Shane Butler und Caity Shaffer von Olden Yolk mit einigen subtilen Veränderungen in der Herangehensweise weiter verfeinert wurde. Die Melodien sind wie üblich leicht und zerbrechlich und werden gelegentlich von einer rasselnden Trommelfüllung oder dem Anstupsen von Bässen in Gang gebracht. Dazu gibt es viele reizvolle Details, die uns in den 34 Minuten beschäftigen. Zum Beispiel eröffnet „240 D“ mit einem ziemlich merkwürdigen Geräusch. Tatsächlich beginnen einige dieser Songs mit seltsamen Klängen, die sich meist kurz darauf in Noten und Instrumente auflösen.
„Blue Paradigm“, der zweite Song auf dem Album, der dieses Mal von Shaffer gesungen wurde, enthält einen interessanten Kontrast zum ersten Stück und orientiert sich selbst an Cate Le Bon, Julia Holter, Broadcast oder Stereolab. Diese gegensätzliche Dynamik zwischen Butler und Shaffer bringt einen jedoch sofort auf „Cotton and Cane“ und damit zu einem weiteren unverwechselbaren Bezugspunkt in Form des Klassikers „Cattle And Cane“ der Go-Betweens. Der Referenzpunkt beginnt nicht mit den Ähnlichkeiten zwischen den Songtiteln, sondern mit dem Gesangsstil von Butler, der an Grant McLennan’s Stimme erinnert, während die stachelige akustische Gitarre eine schöne Persiflage des frühen Go-Betweens Sounds darstellt.
Natürlich waren The Go-Betweens auch bekannt für die abwechselnden Parts zwischen McLennan und seinem Schreibpartner Robert Forster. Diese dadurch entstandene Dynamik war Teil Ihres unverkennbaren Sounds. Es ist noch nicht ganz klar, wie die Dynamik zwischen Butler und Shaffer in Zukunft Gestalt annehmen wird, aber es zeigt sich schon jetzt in der Art und Weise, wie ihre Songs sich von selbst abheben und perfekt mit denen ihres Partners verschmelzen.
„Living Theatre“ ist letztlich ein wirklich zufrieden stellendes und ehrlich gesagt sehr ehrgeiziges Projekt. Es ist die perfekte Schnittstelle zwischen Natur und Kunst, genau die Definition dessen, wie organische Musik klingen kann und soll.
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