Es ist eigentlich kaum in Worte zu fassen. Das Eröffnungsstück ‚ Babel ‚ aus dem gleichnamigen zweiten Album von Mumford & Sons beginnt mit einem Banjo-Intro und der ausdrucksstarken Absichtserklärung von Marcus Mumford: „I know my weakness, know my voice. And I believe in grace and choice“. Es sind zugleich die biblischen Anspielungen, deren Inspirationsquelle auch dem Albumtitel galt. „Like the city that nurtured my greed and my pride, I stretch my arms into the sky. I cry ‚Babel, Babel, look at me now‘, and the walls of my town they come tumbling down.“ Beeindruckend und absolut mitreißend. Die Erfolgsgeschichte von Marcus Mumford, Ben Lovett, Winston Marshall und Ted Dwane scheint sich auch weiterhin ungebremst und auf besondere Art und Weise der ganz eigenen Dynamik zu unterwerfen. Es ist eine ungetrübte Leidenschaft, deren vorläufige Höhepunkt im dritten Stück ‚ I Will Wait ‚ endet. „I’ll be bold as well as strong, and use my head alongside my heart“ erklingt es aus den Strophen und glücklicherweise wurde hier auf die großspurigen Chorgesänge verzichtet.
Natürlich ist es schlussendlich auch reine Geschmackssache, wie man das zweite Album ‚ Babel ‚ betrachten möchte. Denn prinzipiell hat sich zum Debüt kaum etwas geändert. Die Songs folgen dem bekannten Muster, wirken in Nuancen weniger berührend und lassen in der Gesamtheit zahlreiche Momente aus, in denen lediglich die leidenschaftliche Überzeugung zu jeder Sekunde äußerst intensiv auf den Hörer einwirken kann. “I don’t think any of us had any idea then about what we were trying to do,” so Lovett. “We had a body of songs and we just really wanted to record them. And we thought that was all you needed. But we learned that wasn’t quite the case.” Man braucht ‚ Babel ‚ also auch nicht mit übertriebener Ernsthaftigkeit zerpflücken. Die Herrschaften gingen zusammen mit Produzent Markus Dravs ins Studio, „We had started writing new songs well before we got into the studio to record. We had been writing and rehearsing in soundchecks, and sort of ‘road-testing’ new songs on our very gracious audiences“, und verdienen auch für Ihre zweite Platte ein dickes Lob.
Geradezu phantastisch gestaltet sich gegen Ende der ersten Hälfte ‚ Ghosts That We Knew ‚ und auch wenn der Beginn, „You saw my pain, washed out in the rain“, nicht unbedingt zu den besten lyrischen Momenten zählen mag, der Song zelebriert dennoch ein sanftes und wohltuend spirituelles Gospel Gefühl mit der tiefgehender Zeile: „Give me hope in the darkness so I can see the light“. Ebenso gehört ‚ Holland Road ‚ zu den traurig-schönsten Songs seit ‚ Someone Like You ‚ und entfaltet sich zu einer selbstzerstörerischen Ballade: „I knew the effect of my shame, but you cut me down“. Schlussendlich ist ‚ Babel ‚ der zweite Erfolg nach ‚ Sigh No More ‚ von Mumford & Sons, die nun endgültigt eine feine moderne Folk-Band geworden sind – aber dennoch die alten Werte hochhalten und gewissenhaft pflegen.
Transparenzhinweis: Dieser Beitrag enthält Affiliate-Links. Wenn du über diese Links kaufst, erhält MariaStacks eine kleine Provision. Für dich bleibt der Preis gleich.
