Gogol Bordello – Trans-Continental Hustle

Kategorie: Albums, Folk

KLANGSTART: April 2010

Ähnlich wie seine Vorgänger handelt das fünfte Studioalbum mit dem treffenden Titel TRANS-CONTINENTAL HUSTLE größtenteils von der Erfahrung, GOGOL BORDELLO zu sein, von der Überwindung der Stigmatisierung von Einwanderern und von Amerikas stillschweigender Bevorzugung einer faden Homogenisierung einer Welt.

Es dauert genau 23 Sekunden bis der eingängige Refrain im Opener ‚ Pala Tute ‚ den langjährigen Fan zurück in die Fänge von Gogol Bordello treibt. Zugleich erinnert das Stück an die letzten Songs auf ‚ Super Taranta! ‚, welches der kurzen Aufnahmezeit und dem vorausgegangen Album ‚ Gypsy Punks: Underdog World Strike ‚ wegen, vollkommen zu Unrecht abgestraft wurde. Dieses Mal liegen wieder drei Jahre dazwischen, im letzten Jahr folgte das großartige Livealbum ‚ Live from Axis Mundi ‚ und nun also das neue Werk ‚ Trans-Continental Hustle ‚ auf Columbia Records. Müsste man die Platte nach dem ersten Eindruck analysieren, wäre der Vergleich mit dem letzten Werk wohl die logische Konsequenz. Denn auch der zweite Song ‚ My Companjera ‚ glänzt mit dynamischen Rhythmen, einer rasanten Geige von Sergey Ryabtsev, den stampfenden Drums von Schlagzeuger Oliver Charles und natürlich durch die einzigartige Stimme von Sänger und Gitarrist Eugene Hütz. Es erinnert tatsächlich stark an die alten Zeiten: Gypsy Ikonographie und wirbelnde Derwisch Saiten treffen im Jahr 2010 auf Klänge aus Brasilien.

Hütz spielt damit zwar keine Bossa Nova und schwingt seinen Hintern erst recht nicht Samba-mäßig durch die Straßen von Rio De Janeiro, doch erreicht er mit dem überwiegenden Einsatz von Hand Percussions hier und gezwickten Taktarten dort, eine erfrischend exotische Würze. ‚ Sun Is On My Side ‚ ist das erste Highlight auf der Platte, bietet ein wunderschönes Akkordeon, eindringliche Refrains und eine überschwängliche Portion guter Laune. Aber schlussendlich ist das ein tragendes Markenzeichen der Band, das prinzipiell auf jeder Gogol Bordello Platte zu finden ist. Auch weigert sich der Frontmann weiterhin in kindlicher Sturheit, die Rolle des herkömmlichen Rock-Frontmanns auszufüllen und verzichtet so auf jegliche Distanz oder Ironie zwischen sich und seinem künstlerischen Schaffens. ‚ We Comin‘ Rougher (Immigraniada) ‚ ist ein reiner Ska-Song, während ‚ When Universes Collide ‚ erschütternd die einstige Armut von Hutz in herzzereißender Manier über die Textzeilen gleiten lässt. ‚ Uma Menina Uma Cigana ‚ mag manchen oberflächlich erscheinen, doch ist es nicht genau das, was Gogol Bordello so einzigartig macht?

Scheinbar einfache Songs durch eine ästhetische Standhaftigkeit zu schicken, die trotz diesem anfänglichen Eindruck auf leichte Wege verzichten. ‚ Break The Spell ‚ und ‚ Raise The Knowledge ‚ beschäftigen sich mit dem polemischen Straßen-Philosophen Hütz. Einen gemächlichen Ausflug in das Land der knappen Bademoden gibt es in ‚ Last One Goes the Hope ‚ und ein weiterer Beweis Ihrer Standhaftigkeit folgt spätestens gegen Ende der Platte: Denn auch der Übergang zu einem Major-Label erlaubt keine Zugeständnisse in Ton oder Stil und zeigt die inhärente Marktfähigkeit alleine durch Ihren Sound. Doch Gogogl Bordello bleiben eben auch eine Band, die auf der Bühne zu Hause ist und dementsprechend auf einer reinen Song-by-Song Basis kaum überleben könnte. Schlussendlich bleibt ‚ Trans-Continental Hustle ‚ ein Album, das einzig der Energie, Positivität und Geschwindigkeit gegründet wurde und sich nur selten der schleichenden Verkümmerung stellen muss.

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Gogol Bordello – Trans-Continental Hustle

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