Beth Orton – Daybreaker

Kategorie: Albums, Folk

KLANGSTART: Juli 2002

Es scheint, als ob BETH ORTON sich nicht sicher ist, was ihr musikalisches Vermächtnis sein soll, da sie zwischen einer elektronischen Diva und einer rein akustischen Singer-Songwriterin hin und her gerissen ist.

Bei jedem Solo-Auftritt bricht Beth Orton ihre musikalische Vergangenheit ab, und ihr drittes Album „Daybreaker“ bildet da keine Ausnahme. Bekannt für ihre Arbeit mit William Orbit und den Chemical Brothers, hat Orton nach und nach ihren elektronischen Glanz verloren und versucht – und erreicht – ein organischeres Singer-Songwriter-Finish. Das atemberaubende „Central Reservation“ zu toppen, wäre selbst für den versiertesten Songwriter eine entmutigende Aufgabe, aber Orton kann man es zu Gute galten, dass sie es zumindest versucht hat. Es schadet nicht, dass Orton eine der größten weiblichen Stimmen unserer Zeit ist; sie strahlt ihre Trauer mit einer ungezügelten Klarheit aus, die an Billie Holiday erinnert. Wie die eines alten Freundes wirkt Orton’s Stimme auf Tracks wie dem fast epischen „Paris Train“ seltsam vertraut. “This was inevitable,” singt sie eindringlich, ihre Stimme ist von dubartigem Hall durchdrungen.

„Daybreaker“ ist das dritte Album von Beth Orton. Normalerweise ist das dritte Album das unangenehme, aber von den ersten Tönen bis zu seinem Ende ist „Daybreaker“ eine Freude und kann äußerst entspannend wirken, egal in welche schlechte Laune einen der Tag versetzt hat. Dennoch lässt sich nicht übersehen, dass sie als Songwriterin – trotz des grandiosen Abschlusses „Thinking About Tomorrow“, der von William Orbit’s warmem Remix profitiert – auf das Unerinnerliche spezialisiert, wobei es ihr an Abwechslung und Ernsthaftigkeit mangelt. Größtenteils trödelt Orton in monotoner Weise dahin und lässt flüchtige Erinnerungen an Sandy Denny aufblitzen, schafft es aber nicht, ihre flachen, sterbenden Songs wiederzubeleben. 

Und so rastet, abgesehen vom Eröffnungs- und Schlusstrack, leider nichts wirklich ein. Selbst die hier und da auftauchenden Blips und Bloops (etwa im Titeltrack) verlieren im überproduzierten Hochglanz-Sumpf jegliche Wirkung. Aber was „Daybreaker“ wirklich von anderen Orton-Arbeiten unterscheidet, ist der Mangel an emotionaler Resonanz – Momente, in denen Beth einfach loslegt oder in denen sie tatsächlich mit den Songs, die sie singt, beschäftigt ist. Aber wie bei ihrem Titelbild scheint sie im Laufe des Albums nur passiv dasitzen zu wollen. Schade.

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