Emilie Nicolas – Like I’m a Warrior

ElectronicPop, VÖ: Mai 2015
Während die erste Hälfte des Debütalbums von EMILIE NICOALS mit ihren klaren und kristallklaren Klängen einem Schweben in den Wolken gleicht, lässt uns die zweite Hälfte im Sturm tanzen.

Sie ist klein und hat ihr dunkles Haar nach hinten zurückgebunden. Ihr eiskalter Sound gilt als das nächste große Ding in Skandinavien. Sie verwebt Melancholie mit schweren Synthesizern und „Like I’m a Warrior“ ist eine Welle, die mit jedem Track an Kraft gewinnt. Die einfachen Texte erzählen eine Geschichte des Erwachsenwerdens und dem Blick zur Realität der Welt. Emilie Nicolas ist eine 27-jährige Singer-Songwriterin und Musikproduzentin. Aufgewachsen in einer kleinen Stadt in Norwegen hatte sie als Kind einen vielseitigen musikalischen Einfluss, hörte die Platten ihres Vaters und all die großen Stars der 90er Jahre. Jetzt vermischt sie mit ihrem Co-Produzenten Eivind Helgerød in einer Scheune außerhalb von Oslo Elektronik, R&B und Pop.

Das Album beginnt mit „Nobody Knows“. Ihre kalte und klare Stimme windet sich frei über den Tropfen elektronischer Klänge und für die erste Hälfte des Albums bauen sich die pulsierenden und knallenden Beats langsam auf. Der viel gepriesene Track „Grown Up“ trieft vor Bittersüße, als sie die Erinnerungen aufgreift und sie beiseite wirft – „I don’t need safety/ I’ve grown up“. „Melancholia“ hat definitiv R&B-Elemente mit seinem anhaltenden Beat und bissigen Gesang, während „Fail“ mit seinem kunstvollen Arrangement und eingängigen Gesang eher in das Electro-Pop-Genre fällt. „Like I’m A Warrior“ ist sicher eine interessante Veröffentlichung.

Es ist kein Wunder, wie Emilie Nicolas von einer Musikstudentin zu einer norwegischen Radiofavoritin geworden ist. Das Mädchen kann zahlreiche Songs schreiben, bei denen wir mit jedem Wort an ihren Lippen hängen – besonders wenn das Arrangement genauso emotional ist wie die Text selbst. Emilie Nicolas weicht sicherlich nicht weit von regulären Popformen oder Konventionen ab, aber ihr feines Ohr für Details und Zurückhaltung unterscheidet sie von ihren melodramatischen Kolleginnen.

8.8