Nach dem wirklich langen Release Plan aus der Vergangenheit, mit dessen Ende das Debüt ‚ Fantastic Playroom ‚ entstanden ist, hätte wohl so manche Band in den 80er Jahren mehrere Alben und Singles unter die Menschen gebracht. Hinzugekommen ist noch eine unschöne Trennung innerhalb der Band, aber warum sollte man schlussendlich solche Dinge auch überstürzen? Dafür stimmen am Ende die Songs auf dem Langspieler und die Band hatte Zeit für eine langsame Entwicklung. Es war nach den vielen Hörproben fast schon abzusehen, das ‚ Fantastic Playroom ‚ duchgehend positiv von Kritikern und Fans aufgenommen wurde und dementsprechend die Erwartungen beim aktuellen Werk in die Höhe eilten. Nichts desto Trotz finden sich auf ‚ The Optimist ‚ wieder zehn Stücke, die allerdings nun auf dem Band-eigenen Label The Numbers mit Hilfe der beiden Produzenten und Bandmitgliedern Tahita Bulmer und Andy Spence veröffentlicht wurden. ‚ The Optimist ‚ beginnt im verträumten Stück ‚ Lost A Girl ‚ mit den typischen Gothic-Pop-Funk Gewand und sanften Anleihen zu Siouxsie Sioux und LCD Soundsystem.
Weiter geht die Reise mit dem zweiten Stück ‚ Chaos ‚ und den ersten Klängen, die ein wenig enttäuschend auf den Hörer einwirken. Es findet sich eine triste Plattform ohne Bewegung und zeigt in den knappen vier Minuten mehr das Gegenteil seines Titelnamens. Der gleichnamige Song ‚ The Optimist ‚ beginnt mit verspielten Synthies in dunklen Gewässern, leise plätschern die Beats durch wabbernde Nebellandschaften und öffnen so zur Mitte die zarte Stimme von Sängerin Tahita Bulmer. Alles scheint nun mit einer hauchdünnen Russchicht bedeckt zu sein, dazwischen glitzern unruhige Pop-Songs und zeigen im Gesamten eine neue Reichweite von New Young Pony Club. ‚ Stone ‚ ist eine traurige Ballade unter Hinweis auf My Bloody Valentine und PJ Harvey. Der Song vermittelt ein akustisches Gefühl der Aufregung und beleuchtet unser Inneres in selbst-produzierten Drehungen und Wendungen. Danach folgt die unweigerliche Hitsingle ‚ We Want To ‚ mit Ihren berauschenden Harmonien und einem wahrlich kunstvollen Chor.
Ein Stück das polarisiert, vom Licht magisch angezogen wird und besonders durch die abgehackten Synthies im Refrain noch lange im Gedächtnis hängen wird. Doch das Spannendste an New Young Pony Club ist die Tatsache, das die Band Ihren Ethos selbst in den Händen trägt. Sie reflektieren kritisch, prägen Ihren Stil unweigerlich in die Songs ein und erzeugen damit ein unverwechselbares Zweitwerk, das mit einer überzeugenden Hälfte und dem Stück ‚ Architect Of Love ‚ sein wohlverdientes Ende findet. Damit ist das schwierige zweite Album, die oft von Zweifeln verfolgte Phase, abgeschlossen und erstrahlt schlussendlich mit dem Prädikat „Besonders wertvoll“.
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