Das neue Album von LILA TIRANDO A VIOLETA & SIN MALDITA wird als „informed and inspired by seemingly unconnected work“ beschrieben und stützt sich auf das konzeptionelle Sounddesign des Cyberpunk-Anime Lain aus den 90er Jahren.
Im Mittelpunkt des Projekts steht die Interpretation der Idee von Idioglossia durch das Duo, einer eigenen Sprache, die von einer kleinen Gruppe von Menschen entwickelt und gesprochen wird, und zeigt die verzerrten Stimmen von Lila und Sin, die während der gesamten 21 Minuten vor sich hin plappern. „Accela“ vereint auch Avant-Pop mit surrealen und umwerfenden Klängen. Gemeinsam machen sie gebrochenen Techno mit Industrial-Anklängen. Diese EP verleiht einem berauschenden Percussion-Ansturm einen barocken Glanz und zählt die beiden zu den besten, die diese Art von industrieller, neoklassizistisch angehauchter Clubmusik derzeit machen.
Eine bedrückende Militanz verschlingt jeden erkennbaren Rhythmus auf „Accela“. Die kolossalen Trommeln auf „Talking Trees“ klingen wie Optimus Prime und die anderen Transformers, die in Formation marschieren, während Maschinengewehr-Percussion-Ausbrüche einen ebenso zerstörerischen Weg durch die verträumte Klanglandschaft von „All Day I Hear The Noise of Waters“ schlagen. Ein gummiartiger, schriller Schrei begleitet unseren Einstieg in „Viconian Cycles“, umgeben von kybernetischem Surren und dystopischem Kratzen. Beim Drehen und Wenden klingt es wie ein alptraumhafter Pop-Ohrwurm.
Die Veröffentlichung folgt auf Lila Tirando a Violeta’s Unterzeichnung bei Hyperdub im April. „It’s been a decade of falling down and standing up again both regarding to my health condition and my music therefore to finally see this long time dream being accomplished makes me very proud and grateful with everyone who stood by my side“, schrieb sie auf Instagram. Man darf letztlich darauf hoffen, dass dieses fantastische Duo seinen wirklich beeindruckenden Sound weiter ausbauen wird.
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