Für alle Fans von Imogen Heap zunächst die gute Nachricht: Das dritte Album ‚ Ellipse ‚ klingt unverkennbar nach der Londonerin, die bereits seit zwölf Jahren auf der Bühne steht. Doch die Gegendarstellung folgt natürlich auf den Punkt: Wieso gelingt es der Songwriterin aus Romford, Havering nicht, sich weiterzuentwickeln und einfach mal neue Pfade zu ergründen? Vielleicht kann Sie nicht, vielleicht aber auch weil sich das alte Rezept hervorragend verkaufen lässt. Immerhin beweist Sie unbestrittenes Talent bei der eigenen Vermarktung über das Internet. Oder weil es Ihr persönlicher unverfälschter Stil ist, der auf so faszinierende Art und Weiß die melancholischen Gefühle durch experimentalistische Klanglandschaften befördert? Es ist schwer zu sagen, aber insgesamt dürfte eine Mischung als aus diesen Gründen die Plausibelste sein. Die neue Platte ‚ Ellipse ‚ bringt demnach keine großen Veränderungen ins Spiel, kann aber nicht an das äußerst beeindruckende Zweitwerk ‚ Speak For Youself ‚ anknüpfen.
Dort durfte der Hörer pulsierende und innovative Elektronik-Songs der besonderen Sorte kennen lernen. Verbunden mit der starken weiblichen Stimme verführten uns die zwölf Stücke in synthetisierten Pop, wie es schon lange kein Künstler mehr vollbracht hat. Dafür ist Ihr das Geschick mit der angesprochenen Publicity per Internet nicht abhanden gekommen. Ihre dritte Platte kündigte Imogen Heap bereits Mitte April über Twitter an, gefolgt einer unerlaubten Auktion des Promotion Albums bei Ebay. Um sich Ihr Drittwerk zurück zu ersteigen, setzte Sie ein Gebot von £10,000,000 ein und wurde prompt im Gegenzug überboten. Am 8. Juli wurde die Auktion durch Ebay beendet. Der Vorbote erschien eine Woche darauf, in Form der ersten Single ‚ First Train Home ‚ und stand ein paar Tage vor der offiziellen Veröffentlichung über die Homepage von Heap im Stream bereit. Die Single selbst konnte die hohen Erwartungen in vollster Zufriedenheit erfüllen und schaffte den Beweis, das manchmal ein einfacher und ehrlicher Sound weit aus effektiver auf den Hörer einwirken kann, als wenn herrische Gitarren und krachende Drums in chronischer Überlastung gegeneinander einprügeln.
Doch so sehr der Song auch begeistert, diese vollkommene Hingebung muss auf ‚ Ellipse ‚ der leise dahin schleichenden Enttäuschung Platz machen. Natürlich kreiert Sie mit Ihrer wunderschönen Stimme und der Ansammlung von Texten warme und einladende Melodien. Die Abwechslung ist ebenso wenig durchgehend eingesperrt, aber überzeugend wirkt das dritte Album von Imogen Heap trotzdem nicht. Es erinnert kurz gesagt, zu viel an die ersten beiden Werke und deshalb darf man sich ernsthaft die Frage stellen, ob es den Kaufpreis überhaupt in der Form rechtfertigt, oder ob der kostenlose Stream nicht den selben Nutzen erfüllen kann.
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