Daniel Woolhouse beschreibt seine Musik als, “sitting somewhere between real and synthetic,” und doch entgeht einem als Hörer die emtionale Wirkung nicht. Erfüllt von einer intimen, intensiven Sehnsucht, versponnen mit nahtlos gewebten Synthesizern, Beats und der verträumten und traurigen Stimme, offenbaren uns Deptford Goth ein erstaunliches Debüt und zeigen uns bereits im gleichnamigen Titelstück eine wundervoll ätherische Einstieg mit gelegentlichen Trommelschlägen, hinzukommenden Synthesizern und Gospel-infundierten „Ohs“. Es ist ein unheilvoller Beginn, der durch seine minimalen Verschiebungen im Klang scheinbar lautlos an das zweite Stück ‚ Bronze Age ‚ übergibt. Und dieses erwacht plötzlich in seinem weiteren Verlauf und aus der schlanken Spärlichkeit wird ein Hauch bombastischer 80er Jahre Pop in die Lüfte entsendet, der durch die Zurückhaltung an den vorausgegangenen Stellen äußerst elegant wirkt.
Ein wesentlicher Vorteil von ‚ Life After Defo ‚ ist der große Zusammenhalt untereinander. So wirken auch die weniger gefallenden Stücke harmonisch und verführen mit der zarten und schmerzenden Melancholie, während die restlichen Songs eine starke Euphorie in die entgegengesetzte Richtung versprühen. Aus technischer Sicht ist ‚ Life After Defo ‚ ein weiteres Indiz der Vorherrschaft von Produzent Rodaidh McDonald (The XX). Die nächsten von Ihm produzierten Platten werden übrigens die von King Krule und den Savages sein. ‚ Particles ‚ führt den Hörer durch eine akustische Reise, die überraschend warm in der Ausführung ist. In ‚ Union ‚ wiederholt Woolhouse die Zeile, „I belong with everyone“, und wie ein Mantra umspült uns hier die Musik auf epische Art und Weise. Am Liebsten singt er dabei auch über die Tugenden der Liebe und schafft es ein ums andere Mal wieder – trotz dem entspannten Tempo – eine phantastische Euphorie zu beschwören.
Generell lassen sich als Referenzen James Blake und The XX zitieren, doch Deptford Goth entschwebt mit der eindringlichen elektronischen Seele den Beiden und kreiert mit ‚ Life After Defo ‚ ein Werk voller vereinter Gegensätze: Komplexität und Zugänglichkeit treffen auf unmittelbare Kompliziertheit, während es in der Gesamtheit durch glatte Kanten und sanfter Schönheit für grenzenlose Entspanntheit sorgen kann. Deptford Goth zieht die Aufmerksamkeit des Hörers in diesem Jahr definitiv auf sich.
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