Duñe x Crayon – Hundred Fifty Roses

R&BSoul, VÖ: Mai 2020

Das Debüt des Pariser Duos um die Produzenten Duñe und Crayon bietet glanzvolle Elektronik, verankert in einer kühlen Sinnlichkeit und verbindet eine lässige Eleganz, die komplexe lyrische Themen und träge, sorgfältig zusammengestellte Rhythmen miteinander verbindet. Die in dunstige, hauchdünne atmosphärischen Arrangements gehüllte elektronische Musik macht es zu einem unverwechselbaren Genre. Tracks wie das herausragende „Invisible“ treiben auf subtilen, schlurfenden Hip-Hop-Rhythmen und sirupartigen Basslinien dahin, wobei die sanfte Jazzgitarre dem Song eine entspannte Lebensfreude verleiht. 

 

Mit zwei EP-Veröffentlichungen in den letzten vier Jahren, hat die von Duñe und Crayon konzeptionell kühne und stilistisch geschmeidige Zusammenarbeit zu einem feinen R&B-Pop geführt. Bevor das Duo 2014 als frisch getraute Labelkollegen bei Roche Musique eine Partnerschaft eingingen, schärften sie Ihre Talente als eigenständige Künstler. Crayon’s Zeit mit Kitsuné führte zu gemeinsamen Kollaborationen mit Größen wie Simian Mobile Disco, Phoenix und Yuksek, während Duñe sich im Bereich der Live-Performance hervorgetan hatte. Beide waren in unterschiedlichem Maße erfolgreich, aber auf „Hundred Fifty Roses“ findet das Duo zu einem weitaus einheitlicheren und disziplinierteren künstlerischen Ansatz.

 

Rapper Ichon verleiht „Pointless“ einen dampfenden Gesang und schmilzt in einer zweisprachigen Symmetrie neben schleichenden Klaviertasten und schiefen Gitarrentexturen. Es sind Zeilen, die auf die automatischen Effekte des Online-Lebens abgestimmt sind: “I’m checking your timeline / Wasting time / Reading those empty lines”. Höhepunkte wie die schlummernde Hitzewelle von „Slowdriving“ zeigen die Fähigkeit des Duos, bei Bedarf durch und durch eindringliche Stimmungsmusik zu konstruieren. Lossapardo’s Gastbeitrag zu letzterem sowie Instrumentals an anderer Stelle tragen ebenfalls dazu bei, einen schwelenden Geist hervorzurufen. Das Album endet mit dem transzendenten „Ten Years“ und schließt eine wunderschön detaillierte und höchst unverwechselbare Sammlung von Songs ab.

8.0