Drahla – Useless Coordinates

Indie Rock, VÖ: Mai 2019

Drahla haben endlich Ihr Debüt „Useless Coordinates“ über Captured Tracks veröffentlicht und präsentieren uns 10 Songs, die uns gemeinsam mit dem robusten, aber zerebralen Post-Punk auf eine treibende und Saxophon-eingefärbte Reise mitnehmen. „Ancient Egypt in the palm of my hand“, singt Luciel Brown auf dem dritten Stück „Pyramid Estate“ und hebt damit direkt einmal die Pharaonen aus ihren Gräbern. Die zwischen South London und Wakefield ansässige Band kanalisiert bekannte musikalische Meilensteine ​- Sonic Youth, Television oder Pylon – und erblüht hierdurch als Multi-Form-Kunstprojekt, dass kratzige, aber dennoch melodiöse Akkordfolgen, gezackte Riffs und dissonante Bässe mit einem quietschendes Saxophon kombiniert.

Die besten Momente nutzen eben dieses quietschende Saxophon. „React/Revolt“ fängt als schwelender Improvisations-Jazz an und enthüllt auf halber Strecke die beeindruckenden Fähigkeiten dieser Band: unendliche Energie, kolossaler Lärm und diffizil geflochtene Gitarrenlinien in harmonischer Eintracht. Wie ihre offensichtlichsten stilistischen Vorfahren (Sonic Youth), fühlt sich alles ursprünglich und instinktiv an, chaotisch, aber kontrolliert. Bei „Twelve Divisions of the Day“ stürzen sich Drahla beispielsweise nicht einfach in ein beschleunigendes Tempo und geben sich Ihren Instrumenten hin. Drahla wechseln vielmehr beständig die Richtung und gewähren damit Raum für ungerichtete und aufregende Soli.

„Useless Coordinates“ ist ein minutiöses Debüt des Trios aus Leeds, dass mit einer rasiermesserscharfen Kontrolle mit dem kaum beherrschbaren Chaos jonglieren geht.

8.0