Demi Lovato – Demi

Pop, VÖ: Mai 2013
Der Titel von Ihrem vierten Album verspricht ein „persönliches“ Album und DEMI LOVATO hat an neuen Songs mitgewirkt. Aber das ist kein Grund sich täuschen zu lassen: Das ist Pop mit hochkarätiger Unterstützung – und das ist umso besser.

Zu den Songwritern zählen Hitmacher-Schwergewichte wie Ryan Tedder und Rami Yacoub; die Chöre boomen; die Produktion ist auf Hochglanz poliert. Es ist vorhersehbares Zeug – freche Lieder über Liebeskummer, ein paar Pop-Psycho-Pep-Talks – aber Lovato ist eine gute Gesellschaft, und ihre Stimme bringt ordentlich Schwung und Charakter in die neuen Songs. Die erste Single „Heart Attack“ ist ein gelungener Popsong mit eingängigem Beat und einfachen Texten, die komisch werden, wenn sie wie eine „Barbie-Puppe“ über das Spielen mit Jungs singt. Der Song ist fröhlich, lustig und etwas, das man am Tag viel zu oft im Radio hören wird. 

Wie Lovato sich selbst beschreibt, wie sie versucht, sich nicht zu verlieben und singt: Cause I don’t wanna fall in love / If I ever did that, I think I’d have a heart attack.” Man hat wohl noch nie von jemanden gehört, der dieses Stadium einer Beziehung mit einem Herzinfarkt vergleicht. Es könnte damit eine völlig einzigartige Herangehensweise an dieses Gefühl sein. Allerdings sind ihre Texte „Make me wanna act like a girl / Paint my nails and wear parfum“ super klischeehaft und zeigen, dass Lovato tatsächlich versucht, diesen Typen zu beeindrucken. Es ist auch ärgerlich zu hören, dass sie versuchen muss, sich hübscher zu machen, um gut genug für ihn zu sein.

Lovato geht lyrisch und klanglich mit „Neon Lights“ in den Club, um die Aufmerksamkeit von David Guetta zu gewinnen. Die Ergebnisse sind gemischt: Die blinkenden Synthesizer und der klopfende Bass werden durch die unerschütterliche Kraft der Sängerin verstärkt, aber „Neon Lights“ deckt altbewährtes Elektro-Pop-Territorium ab und kann nicht die sprudelnde Energie von Rihanna’s „We Found Love“ erreichen. Ihr Album ist definitiv eine Mischung aus bittersüßen Melodien und Pop-Dance-Melodien, die leicht übersehen werden, aber dazu neigen, mindestens eine oder zwei bedeutungsvolle Textzeilen zu enthalten.

Ihre Stimme bleibt weich und weiblich. Ihre Kreativität und Originalität ist jedoch noch nicht ganz da und so bleibt es ein unvollkommenes Album mit vielen Schwächen, aber auch einigen faszinierenden Momenten, die unsere Aufmerksamkeit verdienen.

6.6