Dawn McCarthy & Bonnie ‚Prince‘ Billy ‎– What The Brothers Sang

CountryFolk, VÖ: Februar 2013

‚ What The Brothers Sang ‚ ist eine wundervolle Geste der Nostalgie. Eine herrliche Reise in die Kindheit von Dawn McCarthy und Bonnie „Prince“ Billy, die sich damals von der Musik der Everly Brothers mitreißen ließen und heute diese noch immer faszinierenden Songperlen auf Ihre ganz eigene Art und Weise interpretieren. Es sind Stücke wie ‚ Bye Bye Love ‚ oder ‚ Wake Up Little Susie ‚, die besonders einem jüngeren Publikum heute nicht mehr bekannt sind. Aber prinzipiell wurden an den neuen Interpretationen keine radikalen Bearbeitungen vorgenommen. Vielmehr konzentrierten sich Dawn McCarthy und Bonnie Billy auf wohlüberlegte Reflexionen der Everly Brothers, pickten sich dazu die wichtigsten Merkmale heraus und nehmen diese nun zwischen sittsamen Melodien und einer passenden, altmodischen und ästhetischen Atmosphäre.

‚ Milk Train ‚ ist dabei die erste flottere Umsetzung mit mehrstimmigen Gesängen, angenehmen Tempowechseln und fundierten Rhythmen in jugendlicher Schönheit. ‚ What The Brothers Sang ‚ ist letztlich auch perfekt für alle Menschen gedacht, die weder Kenntnis noch die Lust haben sich durch alte Zeiten zu kämpfen. Warum auch? Mancher von uns lebt in der Gegenwart, blickt dabei womöglich mit festen Blick in die Zukunft und verspührt keinen Drang, den Staub der Vergangenheit aufzuwühlen. Und genau dafür wurde ‚ What The Brothers Sang ‚ geschaffen, dafür stehen Dawn McCarthy und Bonnie „Prince“ Billy, die mit ‚ Somebody Help Me ‚ dann auch das erste Mal mit aufmüpfigen Gitarren eine sinnliche Darstellung davon zeigen, wie es sich wohl damals angefühlt haben muss, in einem verrauchten Schuppen, dort drinnen vor der Bühne das eigene Tanzbein zu schwingen.

Eine äußerst mitreißend Nummer als Ausnahmestellung. Im Anschluss reduzieren sich die Songs auf den Gesang und bieten als Instrumentierung nur noch spärliche Begleitung. Erwähnt seien an dieser Stelle noch verdientermaßen die zahlreichen Unterstützer dieser Platte, wie Billy Contreras, John Mock, Dan Dugmore, Matt Sweeney, Pete Townsend, John Catchings, Bobby Wood, Joey Miskalin, Nils Frykdahl, Ian McAllister, Joey Baron, Dr. Chris Vivio und Noah Tag. Produziert wurde ‚ What The Brothers Sang ‚ von David Ferguson und ist schlussendlich eine Platte mit völlig neuem Gesicht, auf die nun auch jede/r unter Dreißigjährige getrost mal ein Auge werfen darf.

7.1