Darkness Falls – Darkness Falls EP

Indie Rock, VÖ: März 2011

Oft ist es schwer das passende Album der Woche zu finden. Manchmal sprechen bereits die kommenden Veröffentlichungstermine ein klare Sprache und in sehr seltenen Ausnahmen, ergibt sich das Album der Woche durch Zufall. Und exakt dieser Zufall hat mir vor zwei Tagen eine Platte vor die Füße gelegt und dabei zu mir gesprochen: „Darkness Falls create a dramatic atmospheric sound combining distorted twang guitars, haunting synths, gritty drums and striking vocals. Pop allure turns into noise only to revert back into harmony“. Darkness Falls heißt das Rock-Duo aus Kopenhagen, Dänemark, und besteht aus Josephine Philip (vocals & organ) und Ina Lindgreen (bass & guitar). Ich war fasziniert und in ein strahlendes Licht gehüllt, als die letzten Töne des Openers ‚ Noise On The Line ‚ Schicht um Schicht mit traditionellen Rock-Einflüssen verschmolzen.

Zwar spielt vieles mit dem klassischen Rock, doch bedienen sich die Mädels ebenfalls an unzähligen Elementen des Post-Punks und kreuzen diese mit einer nahegehenden Leidenschaft für Sechziger-Twang-Gitarren. Und diese Leidenschaft findet Ihre volle Entfaltung im zweiten Stück ‚ Hey! ‚ inmitten straffer Popsongstrukturen und karnevalesken Disco-Rock. Dabei setzt das Duo nicht simpel auf die Garantie eine gute Melodie durch die Spielzeit zu treiben, sondern tauchen diese in scheinbar unpassenden Momenten in tiefe Dunkelheit und kehren anschließend mit gruseligen Soundeffekten aus der Versenkung zurück. Und so klingt es am Ende von ‚ Hey! ‚ doch so, als wäre in diesen Sekunden eine unbekanntes Flugobjekt über unsere Köpfe gesegelt.

Und ‚ Strangers Coming ‚ lässt alte Cowboy-Legenden durch eine leicht verdaulichen Portion Melancholie aus Ihren Gräbern entsteigen. Dabei werden Josephine und Ina niemals peinlich und mit Trentemøller, der sich für die Produktion verantwortlich zeigt, wird dem Ganzen noch der passende Schliff versetzt. ‚ Paradise Trilogy II ‚ galoppiert gemächlich durch Streicher-Arrangements und Trockengebiete, die schlicht und ergreifend faszinieren. Darkness Falls wandeln auf Ihrer Debüt EP mühelos durch eine exquisite Auswahl lebendiger Strukturen, verleihen dem Hörer ganz unterschiedliche Eindrücke in einer dynamischen und abwechslungsreichen Soundkulisse.

8.1