Cowbell – Beat Stampede

Indie Rock, VÖ: Oktober 2012

‚ Tallulah ‚ von den Cowbell’s krammt nach alten Erinnerungen. Bei mir sind es die Momente vergangener Tage, als ich das Debütalbum der White Stripes in den Händen hielt. Eine Schallplatte für die Ewigkeit. Das Duo aus London hat sich dementsprechend den Garage-Soul-Rock’n’Roll auf die Schulter tätowiert, die Venen an den 60er Jahre Blues-Rock angeschlossen und damit das Gizzard Studio aufgesucht, in dem Ihr Debüt-Album mit analogen Equipment, ästhetisch und auf das Wesentliche reduziert, aufgenommen wurde. Jack Sandham und Wednesday Lyle benötigen dafür 27 Minuten Spielzeit und verlieren dabei zu keinem Zeitpunkt die Kontrolle über Ihre ätherischen, treffsicheren, kurzweiligen und sorglosen Melodien. Gegenüber den ersten Singles aus den letzten Jahren, in denen der bandtypische Garage-Pop durch die Rhythmen flog, zeigt das Album eine größere Vielfalt.

So gibt es zum Beispiel feines Country-mäßiges Fingerpicking bei ‚ All In Good Time ‚ und eine Delta Slide Gitarre auf dem eröffnenden Stück ‚ Tallulah ‚. Außerdem übernimmt Wednesday zum ersten Mal bei zwei Songs die Lead Vocals. Und ‚ Mississippi ‚ ist schon alleine wegen den austrippenden Gitarren-Riffs alles Geld dieser Platte wert. ‚ Bills ‚ tänzelt auf einem smarten New Orleans Klavierpart, während sich ‚ Castle Walls ‚ auf einer Cat Power-ähnlichen Zärtlichkeit treiben lässt. ‚ All In Good Time ‚ ist am Ende noch ein 50er Jahre inspiriertes Kinderlied, träumerisch und das perfekte Lied vor dem Schlafengehen. Schlussendlich bleibt ‚ Beat Stampede ‚ den Erwartungen gerecht und zeigt zugleich die musikalische Reife einer inzwischen gewachsenen Band, über die auch die Black Keys nur Gutes zu berichten wissen.

7.2