“I’m always changing,” singt ESTHER ROSE am Anfang ihres zweiten Albums YOU MADE IT THIS FAR. Die Zeile ist gleichzeitig ein Versprechen und eine Bitte, eine prägnante Destillation ihres Engagements für die Evolution sowie ihrer hartnäckigen Entschlossenheit, jeder Herausforderung auf ihrem Weg mit bedingungsloser Akzeptanz zu begegnen.
Mit ein paar Songs auf ihrem zweiten Album „You Made It This Far“ erinnert sich die Country-Sängerin Esther Rose an ihre Highschool-Tage in Columbiaville, Michigan. In ihrer Erinnerung hört sie die Kaffeemaschine ihrer Mutter, weckt ihre Schwester und kratzt das Eis vom Auto. Als sie endlich aus der Tür kommen, listet sie stolz die Künstler auf dem Mixtape auf, die ihre Fahrt begleiten werden: “Against Me!, Julie Ruin, Minor Threat,” singt Rose. “I light up my last cigarette.” Man kann sich die Szene vorstellen – die verunsicherten Teenager, die verschneite Straße, der langweilige Tag, der vor Ihnen liegt. Währenddessen gähnt ein träges Pedal Steel und ein schlurfender Beat treibt sie vorwärts, ohne besondere Eile. Bei Esther Rose dreht sich alles um die Reise. Vom allerersten akustischen Flüstern an reißt uns die folkige/bluesige Country-Singer-Songwriterin von der Vergangenheit in die Gegenwart: ein bisschen June Carter Cash, ein bisschen Patsy Cline, alles verpackt in einem entschieden modernen Bogen.
Rose nutzt diese Old-School-Hinweise, um in den kleinen Momenten zu schwelgen – das coole „Lower 9 Valentine“, eine Erinnerung an einen verschneiten Morgen in „Five Minute Drive“. Aber sie zeichnen jeweils ein lebendiges Porträt des Lebens, wie wir es jetzt kennen: ruhelos, schön und idealerweise begleitet vom süßen Summen einer Slide-Gitarre. In ihrem Songwriting hat Rose eine bemerkenswerte Begabung für das Erstellen kleiner sepiafarbene Filme. Das herausragende „Handyman“ zeigt dies am besten, da sie sich in Vignetten an eine blühende Beziehung erinnert, die sie aus einem tiefen, dunklen Herzschmerz herausgetragen hat. Ihr Sinn für Orte ist für diese Songs besonders wichtig, und sie entführt uns geschickt in ihre Heimatstadt New Orleans, nach Michigan im knackigen Herbst und eiskalten Winter, in die unvorhersehbare Bergwildnis von New Mexico („Rio en Medio“) und zu den düsteren Straßen von Los Angeles („You Made It This Far“).
Rose bleibt ihren twangigen, bluesigen Wurzeln treu, aber „You Made It This Far“ ist auch verträumt und melodisch, besonders dank Steel-Gitarren-Grooves und einer geschmeidigen Geige. Das Album wurde live auf Band aufgenommen, was ihm eine warme, schnörkellose Qualität verleiht, die uns das Gefühl gibt, direkt mit Rose und ihrer Band im Raum zu sein. Dieses Album wurde in den Indie-Blogs vermarktet und beworben, was irgendwie interessant ist, da die meisten diese Art von Americana/Altcountry-Musik normalerweise nicht abdecken. Diese Aufmerksamkeit ist ein Zeichen dafür, dass ihr Plattenlabel Potenzial sieht, mit diesem Album in die alternative Szene vorzudringen. Margo Price und andere sind diesen Weg gegangen, mit großartigen Ergebnissen, und tatsächlich hat Esther Rose zuvor mit Jack White gearbeitet.
Im Gegenzug wäre es großartig zu sehen, dass mehr Americana-Fans und Blogs diese Musik hören würden, denn Esther Rose’s „You Made it This Far“ ist eine intelligente und frische Interpretation des Genres.
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