Cloud Nothings – Last Building Burning

Indie RockRock, VÖ: Oktober 2018

Nach ein paar summenden, grunzenden Platten erschien letztes Jahr „Life Without Sound“ und glättete einige der schärferen Kanten und milderte einige der raueren Elemente ihres Sounds. Es war in keiner Weise ein Rückzug oder ein Zeichen der kommerziellen Beugung, sondern vielmehr ein großartiges Album voller intelligenter Hooks und tiefgreifender Texte. Mindestens seit dieser Veröffentlichung rätselt man über den Stil von Cloud Nothings. Ist es Punk? Emo? Hardcore? Einfacher alter Rock ’n‘ Roll? Über ihre vielseitigen Veröffentlichungen der letzten Jahre könnten Cloud Nothings wirklich behaupten, dass sie alles oder keines dieser Dinge verkörpern. Sei’s drum. Cloud Nothings waren schon immer eine Band, die zwischen dem Push-and-Pull von laut zu leise schwankten und mit Pop-Melodien gegen härtere Gitarreninstrumente anspielten.

Mit „Last Building Burning“ nehmen Cloud Nothings nun eine härtere Komponente in ihren Sound auf und erinnert mich beinah an die aktuelle Oh Sees Veröffentlichung. Es ist eine Mischung, die zu etwas Unbeständigem, Kühnem und Rücksichtslosem geworden ist. “I wrote this because I felt there weren’t too many rock bands doing what we are right now,” so die Worte von Sänger. “A lot of other bands sound great but it’s missing a heaviness I like.” Nach fünf kraftvollen, kurzen Liedern, die die erste Hälfte des Albums prägen, beginnt die zweite Hälfte mit „Dissolution“, einem 11-minütigen Stück, das sich von einer verzweifelten Bitte in eine langsame, fokussierte Meditation entwickelt, bevor es dann wieder in Chaos ausbricht. Für mich ist insbesondere die zweite Hälfte ein absoluter Triumph, während die ersten fünf Songs zwar absolut energiegeladen und eingängig daherkommen, aber sich manchmal auch wie runderneuerte Songs anfühlen, die die Band 2012 zum ersten Mal auf „Attack On Memory“ oder 2014 auf „Here And Nowhere Else“ veröffentlichten.

Das Spiel am Schlagzeug ist auf gesamter Länge sehr kraftvoll, aber geschmeidig, während sich die Gitarren mit luftiger Intensität und treibender Energie dem passiv-aggressivem Genuss hingeben. Die Songs passen letztlich hervorragend zusammen, ihre Pop-Neigungen verschmelzen sich mit der lauten Geräuschkulisse und drücken das Zifferblatt wieder in das richtige Tempo.

7.0