Black Francis – Nonstoperotik

Alternative RockIndie RockRock, VÖ: März 2010

Alben über Alben sind es mittlerweile schon geworden. Unzählige Platten schmücken die Karriere von Black Francis, der ehemalige und wieder zurückgefundene Frontmann seiner Band der Pixies. Jedes seiner Werke besitzt Überzeugungskraft, Qualität und stilistische Extravaganz. Eigenschaften die auch bei ‚ Non Stop Erotik ‚ Einzug halten und den Hörer fordern. Es ist ein Album über Sex und es braucht Zeit. Es muss an verschiedenen Orten gehört werden, in unterschiedlichen Einrichtungen, vielleicht alleine oder doch zusammen? In jedem Fall wird es nicht lange dauern und auch die neuen Melodien auf ‚ Non Stop Erotik ‚ stecken an zum Mitsummen. Will man als Vergleich einen Unterschied zwischen diesem und anderen Solowerken von Black Francis finden, bleibt einem nur eins zu sagen: ‚ Non Stop Erotik ‚ ist wahrscheinlich sein bisher bestes Album geworden.

Geboren als Charles Michael Thompson Kittridge IV, ist Black Francis natürlich immer noch auf Tour mit seinen Pixies- Sie waren die Wegbereiter vieler folgender Indie Bands nach den späten 80er Jahren bis in die Gegenwart. Nicht zuletzt hat Black Francis bis heute eine starke Fangemeinschaft und befolgte mit seinen letzten Veröffentlichungen die Reformation der Pixies. Dieses Mal handelt das Album über die Sexualität und verdeutlicht das zugleich im Opener ‚ Lake Of Sin ‚, worin sich jemand hinter einer großgewachsenen Farne nackig macht. Insgesamt dient das Album aber laut eigener Worten von Francis nicht als sexuelles Anhängsel seiner privaten Erlebnisse und des weiteren ist es auch nicht als Masturbationsvorlage gedacht. Wer die Pixies je gehört hat, wird wissen was der Mann aus Boston, Massachusetts, uns damit sagen will.

‚ Non Stop Erotik ‚ entstand in Los Angeles, London und wurde in Brookyln mit Produzenten Eric Drew Feldman aufgenommen. Dieser zeichnete sich besonders in der Vergangenheit durch seine Mithilfe bei Captain Beefheart, Pixies und PJ Harvey aus. Es sind elf Stücke die so aktuell klingen wie sonst kaum etwas vergleichbares, entzücken im sanften Song ‚ O My Tidy Sum ‚, regen in ‚ Rabbits ‚ an zum Nachdenken und holen uns mit der Coverversion ‚ Wheels ‚ der Flying Burrito Brothers ruckartig aus den Gedanken in die Gegenwart zurück. Ja hier ist sind die äußerlichen Umstände der Aufnahmen allgegenwärtig: Rotwein bei Kerzenlicht mit dem Ergebnis eines weiteren Meisterwerks. Abschließend noch die Auflösung, was Black Francis in seinem Opener wirklich sagen wollte: „When I was a boy the plant we boys called a fern was code for vagina, and to this day I love fern plants. In my heart the vagina is almost everything, and almost everything else could be summed up in what cock and seed have to offer.“

8.1