Der Reiz – und vielleicht ein Fehler – von COLLAPSED IN SUNBEAMS ist die Einfachheit, mit der wir hinein, aber auch heraus driften können. Manchmal können die Farben und Ideen von ARLO PARKS herausspringen, uns zerstreuen und erschrecken. Manchmal fühlen sich die unzähligen Verweise auf Mode und psychische Gesundheit wie das Durchblättern einer Zeitschrift an.
Die 20-Jährige zeichnet wunderschön träge und zugleich hüpfende Vignetten mit einer Stimme, die an Martina Topley-Bird erinnert, und eine saubere Linie über poetische Gedanken und Ihren sprechenden Gesang legt. Auf ihrem lang erwarteten Debütalbum „Collapsed in Sunbeams“ steigt die britische Sängerin aber nie zu tief in die Diskussionen über die Pandemie und die sozialen Unruhen ein. Dies aber bedeutet nicht, dass „Collapsed in Sunbeams“ hier ist, um Wunden zu heilen. Nein, das Gewicht der Welt sollte niemals auf einer einzelnen Person liegen. Aber Arlo Parks ist anders – eine außergewöhnliche Künstlerin, die durch Ihr Album bewiesen hat, komplexe Emotionen mit einem Gefühl der Reife über ihr 20-jähriges Alter hinaus zu vermitteln und alles so auszudrücken, als hätte sie schon ein oder zwei Leben gelebt.
Auf dem Trip-Hop-Juwel „Black Dog“ schreibt Parks an einen lieben Freund, der sich durch seine eigene Depression kämpft und fleht: „I’d take a jump off the fire escape / To make the black dog go away / Alice, I know that you are trying / And that’s what makes it terrifying.“ Die mitfühlende Natur der Worte in Parks’ Stimme ist hier keine Seltenheit – Empathie ist überall in dieser Platte zu finden. „For Violet“ zeigt Ihr Engagement für andere, während sie uns tröstet und verspricht: „You know that I’ll be there to kiss the damage.“ Die jazzige, synkopierte Gitarre und der Stakkato-Bass-Rhythmus in „Too Good“ bedauern: „You’re not alone/Why you think you are?/We all have scars/I know it’s hard.“ Später reitet das optimistische „Hope“ über dahinjagende Trommeln und leichte, improvisierte Klavierakkorde und verspricht: „You know that I’ll be there to kiss the damage.“

Auch wenn die musikalischen Qualitäten auf „Collapsed in Sunbeams“ am Ende ein wenig unter der Gleichheit leiden, ist die Formel beruhigend, angenehm, sparsam und als Debüt sehr vielversprechend.