Jonathan Wilson hat sich als Produzent für Künstler wie Father John Misty und Dawes einen guten Ruf erarbeitet. In der Zwischenzeit bekommt er als Bandmitglied auf Roger Waters’ Tourneen die meiste Aufmerksamkeit. Aber für viele Fans sind seine eigenen Aufnahmen das Maß aller Dinge und es mangelt nicht an Lob für sein neues Album. Das heißt: Wilson’s Rückkehr zu seinen Wurzeln im Süden ist voller Gefühl, Charakter und seine bisher stärkste Veröffentlichung. Der Singer-Songwriter, Multiinstrumentalist und Produzent stand mit „Dixie Blur“ vor einer hohen Messlatte, die er durch die Alben „Rare Birds“ von 2018 und den zwei zuvor gefeierten Soloalben selbst gesetzt hat. Er hatte diesen Sound so weit wie möglich ausgereizt und begriffen, dass er sowohl für das Schreiben als auch für die Aufnahme einen völlig neuen Weg wählen musste.
Die Songs erinnern an die südlichen Wurzeln des in Los Angeles ansässigen Musikers. Es scheint fast wie ein Klischee, aber in diesem Fall kombiniert Wilson die Bluegrass-, Country- und Americana-Sounds, mit denen er früher aufgewachsen ist zu einer homogenen Einheit. Ebenso wählte er für den Aufnahmevorgang eine etwas andere Herangehensweise. Anstatt das Album Stück für Stück einzuspielen, wie er es bei seinen Soloprojekten getan hatte, ging er auf Drängen von Steve Earle nach Nashville, um das Album live mit den besten Spielern der Stadt aufzunehmen. Dazu gehören Mark O’Connor (Geige), Kenny Vaughan (Gitarre), Dennis Crouch (Bass), Russ Pahl (Pedal Steel), Jim Hoke (Holzbläser, Mundharmonika), Jon Radford (Schlagzeug) und Drew Erickson (Keyboards). Wilson war selbst Co-Produzent von Pat Sansone von Wilco.
Das sanfte Schwanken des Eröffnungssongs ist für psychedelische Enthusiasten und wird von sanften Holzbläsern getragen, in „69 Corvette“ erinnert sich Wilson an seine Kindheit und seinen Vater. Die Pedal Steel-Gitarre von „New Home“ würde selbst ein Glasauge zum Weinen bringen, bevor die „la la la“ -Stimme diesen traurigen Moment durchbricht. „So Alive“ und „Heaven Making Love“ nehmen die Dinge ein wenig auf und erlauben ein leichtes mitwippen. „Pirates“, „Enemies“ und „Fun For The Masses“ driften dann alle auf eine sehr angenehme Art und Weise ab und es wird einem danach strengstens geraten, bis zum schönen und abschließenden „Korean Tea“ zu bleiben – einem Song, den er in den 90er Jahren mit seiner Band Muscadine aufgenommen hat. Jonathan Wilson war immer in der Lage, Musik zu machen, die sich mit allen Emotionen beschäftigt und wie bei seinen anderen Alben, passen ihm die stilistischen Verbesserungen auch wie angegossen.
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