Amanda Blank – I Love You

ElectronicPop, VÖ: August 2009
Ein paar gute Hooks hätten erheblich dazu beitragen, das größtenteils gute Debüt I LOVE YOU von AMANDA BLANK aufzuwerten. Schließlich hat Santigold’s gleichnamige Platte sicherlich auch keine Spuren hinterlassen, aber es war randvoll mit unwiderstehlichen, unauslöschlichen Melodien.

Amanda Blank mag für viele auf den ersten Blick kein fester Begriff sein, tatsächlich ist Sie aber schon lange kein unbeschriebenes Blatt mehr in der amerikanischen Rap-Szene. Mitglied in der Perfomance-Art Band Sweatheart aus Philadelphia und Spank Rock mit Ihrem großen Erfolg „Blow“ auf der Mix CD „Bmore Gutter Music“, folgte später „Bump“ von der Platte „YoYoYoYoYo“ aus dem Jahr 2006 und die Remixversion mit Eli Escobar und Doug Grayson von Britney Spears‚ Megahit „Gimme More“, konnte Blank bereits in den vergangenen Jahren beachtliche Erfolge verbuchen. Hinzu kommen Kollaborationen mit Plastic Little, Ghostface Killah, M.I.A., Aaron LaCrate, Santigold und Teki Latex, dem Dance und Hip-Hop Artist aus Paris. Sie selbst steht bei Downtown Records unter Vertrag und präsentiert nun in Zusammenarbeit mit den Produzenten XXXCange von Spank Rock, Diplo und Dave Sitek Ihr Debütwerk „I Love You“ mit der ersten Single „Might Like You Better“.

Doch so hervorragend Ihre Karriere in den letzten Jahren auch gelaufen ist, bei Ihrem Alleingang fehlen leider die entscheidenden Details, die Single glänzt durch fehlende Rhythmen, schöpft dafür reichlich an subversiven Argumentationen, die möglichst peinlich und dennoch wahrheitsgetreu in Selbstwidersprüchen Ihre Vollstreckung finden. Der Song ist flach und die Texte beliebig. „I might like you better if we slept together/ I might like you better baby lets get together baby“. Doch weichen die negativen Vorurteile folgender Songs, schnell der Tatsache einer ungewöhnlichen Bandbreite eingängiger Rock-Nummern wie der Opener „Make It Take It“ über entspannte Funk-Hymnen wie „Something Bigger“ und elektronischen Höhepunkten in „Make-Up“. Doch bleibt nach den ersten Eindrücken der Nachgeschmack fehlender Würze.

Sie ist nunmal keine Maya und auch keine Santi. Sie ist Amanda Blank und war auf „I Love You“ stets bemüht Ihr Bestes zu geben. Doch wissen wir noch alle zu gut aus der eigenen Schulzeit, was dieser kleine Satz eigentlich bedeutete. Denn trotz der großen Auswahl unterschiedlichster Genre, bleibt Blank nur selten mit Ihren Songs im Gedächtnis des Hörers haften. Und das ist wirklich Schade, Sie besitzt unbestrittenes Talent, ist erfinderisch und mischte vor drei Jahren die Baltimore Club Szene gewaltig auf. Vielleicht fehlte auf dem Solodebüt auch einfach der Mut zu mehr. Schlussendlich bleiben die Produktionen mit XXXCange die Höhepunkte einer Platte, die durchaus über reizvolle Momente verfügt, aber für 30 Minuten Spielzeit nicht die Qualität reflektiert, die wir uns gewünscht hätten.

6.2