Alyssa Gengos – Mechanical Sweetness

Dream PopIndie Pop, VÖ: März 2022
ALYSSA GENGOS verließ vor ungefähr 18 Monaten ihre Heimat in New York City, um von dort in die Stadt ihrer Kindheit, Los Angeles, zurückzukehren und sich mit ihrem Songwriting richtig ins Zeug zu legen. Die Aufnahmen zu ihrem neuen Album MECHANICAL SWEETNESS fanden diesmal unter ihrem richtigen Namen statt.

Die neuste Veröffentlichung von Alyssa Gengos ist einfach … eine Sammlung an engelhaften Harmonien. Geflüsterte, honigsüße Gesänge, klassisches Songwriting, dass unter anderem an The Go-Go’s, Belly, Juliana Hatfield und The Shangri-Las erinnert. Es ist so natürlich und willkommen wie eine warme Sommerbrise. Süß, ausgezeichnet; ein absolutes Album zum Verlieben. Beginnend mit dem geradlinigen, unkomplizierten Arrangement aus einem einfachen Drumbeat, programmierten, aber melodischem Bass, Casio-Akkorden und Gengos‘ süßlich naiver Stimme, weckt uns „In the Real World“ mit seinem Bedroom-Pop in den frühen Morgenstunden und setzt dies für die nächsten paar Minuten fort, sodass wir uns auf die eingängige Melodie und die verträumte Darbietung des Gesangs konzentrieren können: “Let’s start by saying it’s all right with me, Go ahead and cry, baby, when I speak. Keep it alive, I just want to feel alive.”

Die hintere Hälfte des Songs wandert jedoch an einige unerwartete Stellen, einschließlich eines Moments, in dem alle Instrumente bis auf einen pulsierenden Synth-Ton ausfallen und langsamer werden, bis zwei Snare-Hits ankündigen, dass es Zeit ist, zur Melodie zurückzukehren. Das neue Album ist dabei komplett selbst produziert, das heißt komponiert, gespielt und gemischt; Alles außer den Drums, die digital gemappt und dann live aufgenommen wurden. “I feel most comfortable when I’m completely alone,” so ihre Worte. “I just spent a lot of time alone at home. And I didn’t live near any of my friends either. So, I was never playing music with other people as a kid when I started. It’s what I’m used to, and that actually is what taught me to be really vulnerable. Not like the other way around. I don’t seek out solitude because I want to be vulnerable. I’m used to solitude, so that allows me to be vulnerable.”

Ein weiteres Highlight ist der Titeltrack, der sich mit den Unsicherheiten befasst, die zur Romantik der Moderne gehören. Vor langer Zeit entstanden die meisten Beziehungen aus dem täglichen Leben, nicht aus sozialen Medien und Dating-Apps. Wir haben jemanden in der Schule, bei der Arbeit oder über Freunde kennengelernt, uns gut verstanden und sind entweder zusammen oder in einer Gruppe losgezogen. Es gab kein Wischen nach rechts oder links, sorgfältig verfasste Texte oder Wartespiele. Die weiteren Songs sorgen zwar für einen leicht schwerfälligen Mittelteil, doch bleibt es letztlich Schlafzimmer-Pop vom Feinsten. Es mag immer noch eine einsame Angelegenheit in ihrem eigenen Heimstudio sein, wenn sie ihre Musik macht, aber jetzt fühlt es sich auch so an, als ob die Türen vollständig offen stehen, damit wir hereinkommen und das Endprodukt genießen können.

7.5