ALMA – Time Machine

Pop, VÖ: April 2023
TIME MACHINE nimmt uns mit auf eine Reise in die Vergangenheit von ALMA und zeigt die Höhen und Tiefen, die sie zu der starken, unabhängigen Frau gemacht haben, die sie heute ist.

Das Debütalbum „Have U Seen Her?“ von ALMA wurde 2020 veröffentlicht und etablierte eine harte und dunkle Klanglandschaft. Es war angstvoll und elektronisch, die Musik diente eindeutig der Realitätsflucht. Ein echter Bauchschlag eines Debüts. Drei Jahre später wurden die Schichten der dicken Haut abgezogen, um etwas viel Helleres und Intimeres zu enthüllen. Für diese neue Platte fühlt sich „Time Machine“ eher wie eine direkte Fortsetzung ihres prägenden Materials an als wie ein progressiver Schritt in etwas Neues. „Time Machine“ übernimmt viele der gleichen süßen und zarten Texturen, mit denen sie ursprünglich auftauchte, und zielt darauf ab, ihrem bisherigen glitzernden Repertoire eine weitere Reihe von Songs hinzuzufügen, ohne zu sehr an die Grenzen zu gehen.

ALMA befindet sich durchgehend in einem Kaleidoskop aus psychedelischem Scandipop-Pop-Rock, jeder Track schwillt in flüsternder Grandiosität an, als ob ABBA in einen Schmelztiegel mit Elton John, David Bowie und sogar ein bisschen trippigen Neulingen wie Lime Garden gesteckt würde. Da sind die glitzernden Synthesizer von „Everything Beautiful“ und „Tell Mama“; das von Bouzouki geleitete Liebeslied „Natalia“; ein theatralischer Titeltrack; und das riesige herausragende „One In A Million“. Unzählige Künstlerinnen lassen sich von Popmusik-Vorfahren inspirieren, aber nur sehr wenigen gelingt es, ihre hyperbolische Melancholie zu würdigen: „Time Machine“ revitalisiert sie vollständig, ohne in Nachahmung abzugleiten.

Erwähnenswert sind die Beiträge der Songschreiberin und Produzentin Elvira Anderfjärd. Im Gegensatz zum letzten Album wurde das Produktionsteam deutlich verkleinert, ein weiterer Grund für den persönlicheren Spirit von „Time Machine“. Anderfjärd’s frische, saubere und rhythmisch getriebene Produktionen sorgfältig ausgearbeiteter Sounds heben die Songs, an denen sie beteiligt ist, hervor. Eine gut geölte Partnerschaft, von der wir gespannt darauf sind, mehr zu hören. „Time Machine“ geht insgesamt aber nur sehr wenige Risiken ein. Im Vergleich zu ihren früheren Arbeiten ist es zu leicht verdaulich und reibungslos. Das Album ist eine großartige Gaumenreinigung, aber beim nächsten Mal bekommen wir hoffentlich diese rohe Energie zurück.

6.6