Alicia Keys – Girl on Fire

Pop, VÖ: November 2012
Nach dem akustisch abenteuerlichen As I Am aus dem Jahr 2007, erforscht ALICIA KEYS auf GIRL IN FIRE die Vergangenheit und Gegenwart der Liebe in einer triumphalen Stimmung.

Auf „Girl on Fire“, Alicia Keys‘ erster Veröffentlichung nach der Hochzeit (mit dem Co-Produzenten der Scheibe, Swizz Beatz) und nach der Mutterschaft, hat sie endlich ihren Halt – und ihr Rückgrat – gefunden. „Girl on Fire“ ist dabei eine etwas selbstbewusstere Version von Christina Aguilera’s „Lotus“. „Thought that you’d be happy / I found the one thing I need“, trällert Keys auf „Brand New Me“, das zusammen mit Sängerin Emeli Sande entstanden ist. „Brand New Me“ funktioniert viel besser als Hymne als die plumpen Singles „New Day“ und der Titeltrack. „New Day“ holt Alicia zumindest aus ihrer Komfortzone mit spannenden Gesängen und Strophen, die ihre Gesänge wirklich ausreizen. „Girl On Fire“ ist jedoch in seiner Gesamtheit Opfer abgedroschener Texte und der wandelnden Aquarellkatastrophe Nicki Minaj, die ihre typische Verrücktheit überall verstreut.

„Not Even The King“ bedient sich der „Nur-Alicia-und-ein-Klavier“-Formel und ist eine verlässliche, auf die sie seit „If I Ain’t Got You“ von 2003 nicht mehr zurückgegriffen hat und in diesem von Emeli Sandé mitgeschriebenen Liebeslied sehr erfrischend wirkt. Ein emotionales Highlight. Aber es bringt das Album auch wieder auf den Boden der Tatsachen zurück und bremst den Schwung, den sie aufgebaut hatte. Nach dem rhythmisch und grammatikalisch unbeholfenen „Limitedless“ klingen zwei schöne Balladen, „One Thing“ und „101“, für sich genommen gut, aber als aufeinanderfolgende Abschlussstücke mürrisch. In einem Jahr voller großartiger R&B-Veröffentlichungen (Frank Ocean, Usher, Miguel, Keyshia Cole) fällt Alicia’s „Girl On Fire“ in die Mittelmäßigkeit und ist bei weitem nicht so gut wie ihr letztes Album.

7.7