Alexis Taylor – Silence

PopRock, VÖ: September 2021
Obwohl SILENCE hauptsächlich von ruhigem und direktem Klavier geleitet wird, gelingt es ALEXIS TAYLOR dennoch, strukturelle Üppigkeit zu generieren.

Klare Umsetzungen gepaart mit klaviergetriebenen, melancholisch durchtränkten Balladen sind eine tragende Säule von „Silence“, die sich von der üblichen repetitiven Darbietung Alexis Taylor’s als primäre Gesangskomponente von Hot Chip zurückzieht. Das Entfernen der strukturellen Macken und der Tanzkadenz früherer Veröffentlichungen kann zu einem weniger farbenfrohen Endprodukt führen, aber die neu gewonnene Reife von „Silence“ ist immer noch angenehm nachdenklich. Der schönste Moment von allen ist auf der Ballade „Strange Strings“ zu finden, als das Klavier plötzlich ganz verschwindet und nur die wunderschönen Streicher-Arrangements zurückbleiben – um sie herum Taylor’s in der Luft schwebende Stimme. 

Auch das rein instrumentale „Thylacine“, eine süße kleine Soloklaviernummer, glänzt. Obwohl Zurückhaltung und Tiefe von grundlegender Bedeutung für „Silence“ ist, sehnt man sich gelegentlich danach, dass es seine instrumentalen Experimente noch ein bisschen weiter vorantreibt. Taylor’s Gesang war schon immer eine Delikatesse – das ist einer der Hauptgründe dafür, dass Hot Chip-Hits wie „Boy From School“ und „Ready For The Floor“ so berührend sind – und sie sind beeindruckend, wenn sie auf „Silence“ präsentiert werden. „Silence“ enthält vielleicht nicht viele Knaller, aber wer mit Taylor’s Solokarriere vertraut ist, der weiß, was ihn oder sie erwartet. 

Manchmal sehnen wir uns auch nach etwas mehr Farbe und Energie, aber wer sich eine 38-minütige Entspannungspause von der Hektik der Welt gönnen möchte, für den könnte „Silence“ genau die Platte sein, die er oder sie sucht.

7.0