ADULKT LIFE rütteln uns mit Ihren aggressiven Gitarren und vernichtenden Texten wach.
Adulkt Life wurde aus einem zufälligen Treffen in einem Rough Trade Laden in London geboren und besteht aus Chris Rowley (Huggy Bear), John Arthur Webb (Male Bonding), Kevin Hendrick und Sonny Barrett. Der Sänger Chris Rowley von der legendären Punk Band Huggy Bear aus den frühen 90ern hat damit eine generationsübergreifende Band zusammengestellt, die voll von dem ursprünglichen Vitriol und der dissonanten Stimmung ist, die seine frühe Karriere so spannend machte. „Book of Curses“ von Adulkt Life behandelt Themen wie Missbrauch, schlechte Aussichten in einer Einöde von Möglichkeiten, Realität und Rebellion, Dinge, die seine gegenwärtige Psyche widerspiegeln, da er jetzt Vater ist.
Opener „County Pride“ ist ein sardonischer, wirbelnder Versuch, die Frustrationen des Lebens in einer kleinen Stadt zu überwinden, gefolgt von der tiefen Qual in „JNR Showtime“. Rowley geht in diesem Song mit aufrichtigem Ekel gegen Kindesmissbrauch vor. “Son to a father, you’re a father to a son / Why would you let this shit carry on?” knurrt er und beendet den Track mit dem rasselnden Eingeständnis “I don’t wanna do that again.” Schlagende Trommeln und wilde Riffs durchdringen „Whistle Country“, während „Taking Hits“ eine schmutzige Kakophonie ist, die versucht, den Stimmlosen eine Stimme zu geben. Von einem starken moralischen Kompass geleitet, prallt Adulkt Life zwischen Themen wie Kleinmut und sozialer Ungleichheit hin und her und huldigt gleichzeitig ihren musikalischen Wurzeln der 90er Jahre.
Anstatt nach Revolution zu schreien, schreit es ins Leere. Es versucht, die Leere zu füllen. Ihr Debüt schlägt mit einem Vertrauen, das vom Nihilismus getragen wird, eine Akzeptanz, die mit der Erkenntnis einhergeht, dass die Geschichte keinen natürlichen Bogen hat und dass das Leben erst ärgerlicher wird, wenn die hochgesinnte Gewissheit jugendlicher Empörung vorbei ist. Diese universelle Vorstellung, den gesellschaftlichen Wandel unabhängig von Ihrem Alter zu beeinflussen, ist das Lebenselixier von „Book of Curses“ und es ist zutiefst erfrischend, eine ältere Generation von Punks zu hören, die sich ebenso wie die jetzige dafür einsetzen, eine bessere Welt für uns alle zu schaffen.